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Bernd Er sammelt Titel wie andere Leute guten Wein: Dreimal Paralympics-Sieger, dreimal Weltmeister, viermal Europameister, Bernd Heinrich blickt auf eine 17 Jahre dauernde Karriere als Volleyballspieler in der BehindertenNationalmannschaft zurck und gehrt zu den herausragendsten Volleyballspielern des VLW.

Bereits 1983 heimste er im ersten Jahr als Zuspieler seines Teams Platz zwei bei der Weltmeisterschaft im niederlndischen Delden ein. Von da an lernte der Realschul-Lehrer (Sport, Geschichte, Gemeinschaftskunde) vom VC Nagold mit seinem Nationalkader die interessantesten Schaupltze der Welt kennen, unter anderem bei den Paralympics in New York (1984, Platz zwei), Seoul (1988, Olympiasieger), Barcelona (1992, Olympiasieger) und Sydney (2000, Olympiasieger).

Einzig whrend der Spiele 1996 in Atlanta verfolgte der zweifache Familien-Vater zuhause vor dem Fernseher, wie seine Mannschaftskollegen erneut Gold gewannen. Die Begrndung lautete: "Babypause". Der inzwischen 40-Jhrige setzte Prioritten: "Ein viel einschneidenderes Erlebnis als die Paralympics in Atlanta war fr mich die Geburt meines ersten Kindes", sagt der heutige Abteilungsleiter des VCN. Da halfen die Hilferufe von Trainer Athanasios Papageorgiou, genannt "Papa", nicht viel.

Der Schwarzwlder begngte sich ber zwei Jahre lang mit dem Job als Spielertrainer beim Bezirksligisten aus Nagold. Bis, ja bis "Papa" wieder einmal zum Hrer griff und Bernd Heinrich becircte diesmal mit Erfolg. Der Hochschullehrer von der Deutschen Sporthochschule in Kln baute den Zuspieler wieder in sein Team ein und das gewann prompt olympisches Gold.

Wenn Heinrich an Sydney denkt, gert er heute noch ins Schwrmen: "Der Abschluss meiner Zeit im Nationalteam war auch der Hhepunkt. Die Organisation war irre perfekt, und das in allen Bereichen. Den Einmarsch vor ber 90.000 Zuschauern bei der Erffnung werde ich nie vergessen. Da luft es einem kalt den Rcken runter.''Bernd2

Doch nach Sydney war endgltig Schluss mit dem Nationalteam. Heute hat die Familie Vorrang fr den bodenstndigen Mann, der sportlich beim VC Nagold verwurzelt ist. Dort empfindet er sich nicht direkt als Vorbild. "ich sehe mich eher als Mensch, der aufzeigt, dass man mit Behinderungen genauso viel Lebensqualitt haben kann."

Der Sport hat ihm geholfen, als Bernd Heinrich 1969 als Siebenjhriger bei einem LKW-Unfall ein Bein verlor. Sobald die Wunde verheilt war, hat er mit der Prothese Sport getrieben: Handball, Fuball, Tischtennis, Schwimmen und Volleyball.

Jn meiner Hochzeit als Schwimmer habe ich elf Trainingseinheiten in der Woche absolviert, aber ich sehe mich eher als Spielertyp, Schwimmen erschien mir auf die Dauer als zu monoton." Sein Ehrgeiz hngt wohl damit zusammen, glaubt Heinrich, dass er beweisen wollte, dass er mit Menschen mit zwei Beinen mithalten kann. Aber durch den Sport hat er auch erfahren, dass behindert zu sein nicht bedeutet, schwach zu sein. Nein Sport-Treiben mit nichtbehinderten Menschen habe ich nie so gesehen, dass ich integriert werden msste." Nun profitieren die Spieler seines Heimatvereins von seiner langjhrigen, intensiven Erfahrung als Sportler und als Pdagoge.